Obstbau - Lagerkrankheiten verhindern

Obstbau
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Als Lagerkrankheiten bei Äpfeln und Birnen bezeichnet man Schäden an den Früchten, die während der Lagerung nach der Ernte auftreten. Dabei sind einerseits physiologische Ursachen im Spiel, andererseits aber sind es häufig pilzliche Erreger, welche die Früchte im Lager schädigen können.

Die wichtigsten bei uns vorkommenden parasitären Lagerkrankheiten sind die Lentizellenfäule und der Lagerschorf. Verschiedene Pilzarten der Gattung Gloeosporium führen zu Lentizellenfäulen am Lager. Bereits während den Sommermonaten ab Juli bis zur Ernte können die Pilze die heranreifenden Früchte infizieren. Obwohl bei der Ernte keine sichtbaren Symptome an Äpfeln und Birnen zu sehen sind, bilden sich nach einigen Wochen am Lager kreisrunde Fäulnisstellen, die sich stetig vergrössern.


Beim Lagerschorf handelt es sich um denselben Erreger, der auch den Blattschorf während der Vegetationszeit verursacht (Venturia inaequalis). Nach der heissen Sommerzeit, wenn gegen den Herbst hin die Temperaturen zurückgehen und wenn genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, steigt die Schorfgefahr nochmals an. Infiziert werden dann vorwiegend die Früchte. Die typischen Schorfsymptome sind dann noch als kleine Flecken bereits bei der Ernte sichtbar, oder aber sie treten erst während der Lagerung auf. Durch die beschädigte Fruchthaut verdunstet mehr Wasser, und die befallenen Früchte schrumpfen vorzeitig ein.


Neben der Lentizellenfäule und dem Lagerschorf gibt es aber noch weitere Erreger, die Lagerkrankheiten bei Kernobst auslösen können; so auch der Botrytis-Pilz. Obwohl bereits während der Blütezeit die Infektion stattfindet, sind die Symptome an den erntereifen Früchten manchmal nur sehr schwer zu erkennen. Es bildet sich im Kelchbereich eine kleine Nekrose. Erst am Lager kommt die Krankheit dann voll zum Ausbruch. Weiter zählen zu den Lagerkrankeiten die Grünfäule, verursacht durch ein Penicillium-Pilz, Phytophthora-Arten, eine Form von Monilia und Nectria, welcher auch für den Obstbaumkrebs verantwortlich ist.

Lagerkrankheiten bekämpfen mit Saphire

Die üblichen, regelmässigen Spritzungen mit Fungiziden gegen Schorf und Echten Mehltau während dem Blattwachstum vermindern auch das Risiko für die meisten Lagerkrankheiten. Insbesondere Tega (Trifloxystrobin) besitzt gegen Lentizellenfäule und Monilia eine gute bis sehr gute Wirkung.
Und trotzdem ist es angebracht bei Sorten, die für eine Langzeitlagerung vorgesehen sind, spezielle Behandlungen durchzuführen. Gegen Spätschorf-Infektionen (Lagerschorf) kann mit Folpet 80 WDG oder Captan 80 WDG vorgebeugt werden.

Das Produkt jedoch mit dem breitesten Wirkungsspektrum gegen Lagerkrankheiten ist Saphire. Sein Wirkstoff Fludioxonil, welcher im Obstbau neu ist, erfasst Lentizellenfäulnis, Botryis, Penicillium-Pilze und noch weitere Krankheiten mehr. Eine geringere Wirkung besteht lediglich gegen Lagerschorf. Ein weiterer Vorteil von Saphire besteht in der kurzen Wartezeit von nur 8 Tagen. Alle anderen bewilligten Produkte haben eine Wartezeit von 2 oder 3 Wochen. In einem Spritzprogramm gegen Lagerkrankheiten empfiehlt es sich also neben den beiden Kontaktfungiziden Folpet 80 WDG und Captan 80 WDG zwei Spritzungen mit Saphire durchzuführen.

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