Züchtungsfortschritt bei Syngenta

Die Rapszüchtung ist bei Syngenta ein wichtiger Unternehmensbereich. Übergeordnetes Ziel sind leistungsstarke Hybriden mit optimaler regionaler Anbaueignung. Dabei konzentriert sich die Züchtungsarbeit speziell auf:

  • Ertragstärke und –stabilität
  • Ölgehalt
  • Winterhärte
  • Toleranz gegenüber Trockenstress
  • Resistenz bzw. Toleranz gegenüber allen wichtigen Rapskrankheiten wie Kohlhernie, Phoma, Verticillium, Cylindrosporium, Sclerotinia und TuYV (Wasserrübenvergilbungsvirus)

Unser Europäisches Züchtungszentrum für Winterraps auf der Domäne Biemsen bei Bad Salzuflen (NRW). Hochmoderne Laboratorien und Gewächshäuser bieten hier auf ca. 3.500 m² optimale Voraussetzungen für züchterischen Fortschritt. Im Außenbereich liegen umfangreiche Züchtungs- und Produktentwicklungsversuche.

Züchtung Raps

 

 

 

 

 

 

 

 

Moderne Technologien beschleunigen den Züchtungserfolg

Ein hochwertiger und umfangreicher Genpool ist die Quelle für züchterischen Fortschritt. Moderne biotechnologische Verfahren beschleunigen die Züchtungsarbeit erheblich. Folgende innovative Methoden werden dazu bei uns angewendet:

  • Doppelhaploiden
  • Markergestützte Selektion in frühen Generationen
  • Entwicklung heterotischer Pools mit Hilfe von
    • Fingerprinting und Auswertung mehrjähriger Versuchsergebnisse
    • Erweiterung der genetischen Distanz durch Einkreuzung von Resynthese-Raps
  • Auswertung von Genotyp-Umwelt-Interaktionen
  • Auswertung von Marker-Merkmal-Interaktionen
  • Genomic Selection zur Ertragsvorhersage
  • Datenverarbeitungs- und Visualisierungs-Programme zur Auswertung und Kombination aller Daten

Syngenta realisiert so maximale Hybridleistung mit dem Ziel, in den kommenden Jahren das ertragliche Potenzial weiter zu auszubauen.

Raps Züchtung umtopfen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kohlhernie: Sortenstrategie für Befallsflächen

Seit den 1980er Jahren hat sich die Kohlhernie deutlich ausgebreitet. Immer häufiger sind nicht nur Nester, sondern gesamte Schläge betroffen. Der Erreger überdauert sehr lange im Boden und kann selbst nach 20-jähriger Anbaupause erneut Rapspflanzen infizieren. Weltweit belaufen sich die Ertragsverluste durch Kohlhernie auf ca. 11 %. Resistente Sorten tragen dazu bei, die Kohlhernie-Ausbreitung zu verhindern und sind meist die einzige Möglichkeit, um auf befallenen Flächen weiterhin Rapsanbau zu betreiben. Für diese Gebiete entwickelt die Rapszüchtung bei Syngenta Sorten mit Kohlhernie-Resistenz und hoher Ertragsfähigkeit.

Almut Hampe

Almut Hampe, Leitung der europäischen Winterrapszüchtung bei Syngenta Seeds: „Der Kohlhernie-Erreger wird zunehmend aggressiver und erfordert eine integrierte Bekämpfungsstrategie. Nur die Kombination verschiedener Maßnahmen kann die Ertragsleistung sichern. Resistente Sorten sind ein wesentlicher Baustein. In der Rapszüchtung bei Syngenta verbinden wir breitere Resistenzeigenschaften mit gesteigerten Ertragsmerkmalen und verbesserten agronomischen Eigenschaften. 

Kohlhernie-Befall

Bild oben: Typisches Symptom: Kohlhernie-Befall zeigt sich oberirdisch ­meistens schon 4 – 6 Wochen nach dem Auflaufen. Die Pflanzen haben gelblich-rot verfärbte Blätter und bleiben im Wuchs deutlich zurück. Charakteristisch ist auch das nesterweise Auftreten.
Bild unten: Früherkennung durch regelmäßige Wurzelkontrolle: Verdickungen an der Hauptwurzel und deutliche Reduzierung der Seitenwurzeln sind eindeutige unterirdische Symptome.

TuYV-Resistenz

Hohe und sichere Rapserträge lassen sich nur mit gesunden Pflanzen erzielen. Bei Syngenta wird deshalb nicht nur auf Ertragsleistung gezüchtet. Auch die Anfälligkeit für wichtige Rapskrankheiten wird kontinuierlich verringert. 

Auch das Wasserrübenvergilbungsvirus, auch TuYV genannt, kann das Ernegut deutlich mindern. Die Rapszüchtung antwortet mit toleranten und resistenten Rapssorten. Zu den toleranten Rapssorten gehört beispielsweise die Sorte SY Matteo. Mehr Infos zum Wasserrübenvergilbungsvirus und der Situation in der Schweiz finden sie hier.