Einfluss der Wasserqualität auf die Sprühapplikation von Pestizidformulierungen

Syngenta
Spritzen von Pflanzenschutzmitteln

Um eine zufriedenstellende Sprühapplikation von Pestizidformulierungen zu erreichen, spielen viele Faktoren eine wichtige Rolle. Natürlich sind hier vor allem die Kalibrierung der Ausrüstung, die Qualität der Formulierung, als auch die richtigen Applikationsbedingungen, wie Windgeschwindigkeit, Temperatur, Applikationszeitpunkt, Düsenwahl, etc. zu nennen. Ein oftmals zu wenig beachteter Aspekt ist dabei jedoch die Wasserqualität, welche einen massgeblichen Einfluss auf den Erfolg der Sprühapplikation hat. Es sei zu beachten, dass Wasser oftmals 90 -95 % des Spritzbrühevolumens ausmacht, und somit die richtigen Wassereigenschaften die Grundlage für eine erfolgreiche Applikation bilden. Hier sollen die wichtigsten Parameter der Wasserqualität hervorgehoben werden. Es sind vor allem der Sedimentierungsgrad kleiner Partikel im Wasser, die Härte des Wassers, der pH-Wert und die Temperatur, welche den Erfolg der Produktapplikation bestimmen.

Sedimentation: Ein hohes Lebel an Partikeln des verwendeten Wassers kann zu zweierlei Problemen führen. Erstens kann durch Sedimentation dispergierter Partikel über die Dauer der Applikation eine Verstopfung oder starke Verunreinigung des Sprühequipments entstehen, was wiederum in einer ungleichmässigen Applikation, sowie einer Blockierung einzelner Düsen führen kann. Zum anderen können vor allem positiv geladene organische Pestizidmoleküle an suspendierte, negativ geladene Partikel in verunreinigtem Wasser binden und somit nicht mehr verfügbar zur Aufnahme in die Pflanze sein. Es ist also möglichst zu vermeiden stark getrübtes Wasser zu verwenden und ggf. der Labelinstruktion zu folgen.

Wasserhärte: Die Wasserhärte ist ein Mass für die Gesamtheit der im Wasser gelösten Kalzium- und Magnesiumionen. Negativ geladenen Pestizidmoleküle binden ähnlich eines magnetischen Prinzips an positiv geladenes Magnesium-, Kalzium oder Eisenionen. Die Bindung des Pestizidmoleküls an ein positiv geladenes Kation führt dazu, dass das Pestizidmolekül entweder schlecht oder gar nicht mehr aufgenommen werden kann oder schlicht als Präzipitat aus der Lösung ausfällt.  

pH-Wert: Der pH-Wert beschreibt die Azidität, oder die Alkalität des Wassers. Ein zu hoher, oder zu niedriger pH des verwendeten Wassers, kann zur Hydrolysierung der Aktivsubstanz führen und diese schliesslich inaktiv werden lassen. Insbesondere bei erhöhten Temperaturen wird der Hydrolisierungsprozess beschleunigt. Im Endeffekt landet durch beschleunigte Hydrolysierung zu wenig bioaktive Aktivsubstanz auf dem Feld, was entweder zu einem verringerten Ertrag oder schlimmstenfalls zu einer Resistenzbildung führen kann. Ausser der Hydrolysierung kann ein nicht-optimaler pH-Bereich des verwendeten Wassers auch zur ungewünschten Ionisierung einer Aktivsubstanz führen, was entweder deren Präzipitation oder eine verminderte Aufnahmefähigkeit in die Pflanze, bzw. den Zielorganismus fördert.

Die Wasserqualität kann einen massiven Einfluss auf den Erfolg der Sprühapplikation haben. Viele Additivhersteller empfehlen den Einsatz sog. «conditioner», um Schwankungen der Wasserqualität zu puffern und um die AI-Effektivität zu steigern. Unsere Formulierungen sind stets so gestaltet, dass sie ohne zusätzliche conditioner eine höchstmögliche AI-Effektivität garantieren und zudem robust gegenüber Schwankungen der oben genannten Wasserqualitätsparameter sind.